Dienstag, März 28, 2006

Kein Ort für Warmduscher

Endlich kann ich dieses Meisterwerk an Schweizer Ingenieurkunst der Weltöffentlichkeit präsentieren: EPFL Energiesparmassnahmen wie sie leiben und leben. ;)

Ich weiss ja nicht, wie ihr's habt, aber mich stören die einarmigen Wasserhähne überhaupt nicht. Dann gibts halt nur kaltes Wasser. Tant pis. Bei dieser neckischen Erfindung aber musste ich mehrere Male hinsehen. Kunststück, bei dem eiskalten Winter. Im Wintermantel überlebten wir aber auch die un- (manche sagen vorsichtig: "spärlich") beheizten Vorlesungssääle. O sei willkommen, Frühling!!

Dienstag, März 21, 2006

Weg vom Fenster

Sanfte Klaviermusik erfüllt das Zimmer; Sonnenstrahlen dringen durch die dicke Wolkendecke und gestalten mit der Silhouette des halbkahlen Baumes vor meinem Fenster eine eindrucksvolle Kulisse; ein kleiner Spatz hüpft im Meisterwerk. Auf meinem bequemen Bett verzehre ich genüsslich eine Orange, drinke Tee und stoppe ab und zu auf einen Chat mit Freunden von Ost und West, das stylische iBook bequem auf meinen Knien.
Ich huste und schwitze und liege erschöpft im Bett. Die Grippe zwingt mich zu mehr Ruhe.
Nur: Vielleicht ist das gar so negativ. Einfach einmal nichts tun, keine Erwartungen erfüllen, keine neuen Theorien lernen, nirgends hingehen. Zeit haben. Ein gutes Buch lesen. Beten. Schlafen. Angenommen sein ohne Nutzen zu bringen. Kein schlechtes Gewissen haben. Tief einatmen, das Glück geniessen. Pläne schmieden für neue Abenteuer.

Salomo schreibt, es gibt eine Zeit zu pflanzen und auszureissen, zu leben und zu sterben, zu lachen und zu weinen.

Es gibt eine Zeit, gesund zu sein und eine Zeit, krank zu sein. Geniesst du deine Zeit?

Donnerstag, März 09, 2006

Reminiszenz

Lrengali, Uganda:
Ich wache auf in einer afrikanischen Hütte. Die dünne Matraze stinkt nach Stall, im Raum nebenan schreit ein Baby. Draussen brüllt eine Kuh, fünf Girls auf vier Matrazen. Es ist warm, aber dunkel. Ein neuer Tag im Februar 2005 beginnt.
Wir öffnen die Türe, treten ins Sonnenlicht - sehen aber erst gar nichts. Nach einer Weile können wir im Nebel Silhuetten ausmachen, doch alles steht völlig still. Als sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt haben, sehe ich mich umgeben von etwa hundert Mugandas. Auf den Feldern stehen sie, die Arbeit ruht, alle Augen richten sich auf uns. – Die Mzungus ('Bleichgesichter') sind hier!
Benommen mache ich mich auf den Weg zur interessanten Toilette. Ehrfurcht erfüllt mich vor dieser neuen Welt, an der ich teilhaben darf.