Montag, November 29, 2004

Auslandeinsatz bekommt klarere Konturen

Langsam wird es immer deutlicher, was wir im Einsatz machen werden. Und die Begeisterung steigert sich auch stetig. (...Ok, nicht ganz ab jeder neuen Information, aber dazu später...)
Was bis jetzt schon feststeht ist ungefähr folgendes:
Am 22.Dezember verlassen wir die Schweiz Richtung Uganda, wo wir hauptsächtlich aktiv sein werden.
Grace kennt einen Missionar, der dort vor allem in das Organisieren von christlichen Grossanlässen involviert ist. Ich glaube, darunter kann man sich etwas ähnliches vorstellen wie ein hiesiges Open-airs (nur hoffentlich weniger sumpfig und mit weniger Alkohol), statt der Musiker jedoch mit Predigern und dem "Die Passion Christi"-Video von Mel Gibson. Und eben eventuell nun auch mit uns - wir könnten ziemlich frei wählen, was wir machen wollen - Rap, Musik, Tanz, Theater/Pantomime, Videoprojekt, Was-Auch-Immer...
Übernachten werden wir in einem Haus, das er extra für Gästegruppen gebaut hat. Am meisten gespannt bin ich auf das Duschsystem... warum bloss? Vielleicht wegen der häufigen Erwähnung in anderen Outreachberichten? Oder wegen interessanten Erfahrungen in England, was, Simone? *g* Wie auch immer...
Wir werden also an einigen solchen Openairs mitmachen. Doch natürlich ist das noch lange nicht alles!
Über Silvester werden wir an einem riesigen internationalen 24 h-Gebetsanlass teilnehmen. Dann werden wir wahrscheinlich auch noch in Aids-Waisenheimen mithelfen. Und ganz bestimmt werden wir auch einmal in einer Stadt ein bisschen Musik machen und von Jesus erzählen, ähnlich wie das afrikanische Team hier - Englisch ist in Uganda ja glücklicherweise Amtssprache.
Einen Teil des Einsatzes werden wir aber nach Kenia reisen. Ich habe schon viel über die berüchtigten afrikanischen Grenzen gehört. Offensichtlich wollen sie in einigen Gegenden nicht, dass ihre eigene Erde in den anderen Staat getragen wird, weshalb man dann nur durch ein Wasserbecken über die Grenze kommen kann... tja, anderes Land, andere Sitten! Anyways: Die hauptsächliche Beschäftigung in Kenia wird wahrscheinlich Gefängnisarbeit sein. (Ich habe das englische Wort viel lieber: Prison Ministry - das trifft viel eher den Kern der Sache, nämlich, dass wir den Menschen dort dienen wollen und nicht sie für uns arbeiten lassen wollen. Wenn wir im Waisenheim Kinderarbeit tun werden, meine ich ja eigentlich auch nicht Kinderarbeit...)
Abschliessen werden wir diese herausfordernde Zeit mit einer Safari - wo, wann und wie allerdings (zumindest mir) noch völlig unbekannt. Das wird in die so genannte "Debriefing"-Zeit, die mehr in den Spass-Sektor fällt. Nicht, dass der Rest nicht hoffentlich auch eine Menge Spass wird - ich bin zuversichtlich, auch wenn es sicherlich nicht einfach wird. Ach ja, wenn wir schon beim schwierigeren Teil sind - heute haben wir alle unsere letzten Impfspritzen bekommen (für alle, die die Story mit meiner ersten Hepatitis-Impfung mitbekommen haben: Ich fühle mich wunderbar und mein Blutdruck spielte wunderbar alles mit! *breites_Grinsen*). Und natürlich haben wir auch von allerhand anderen Insekten zu hören bekommen, denen man unter Umständen begegnen kann... und von den vielen Outreach-Stories kann ich meine Lieblingsinsekten jetzt auch in English benennen: Cockroaches (Kakerlaken...) - Ich glaube, da ist kein weiterer Kommentar mehr nötig.

Mittwoch, November 24, 2004

Endlich einige Fotos

Auf den Befehl ;-) von Papi werde ich jetzt also ein paar mehr Fotos einfliessen lassen hier, auch solche, wo ich drauf bin...

Endlich ein Bild, auf dem die meisten unseres DTS' zu sehen sind!

Lausanne


Judy, ich, Emily, Schipper und viele andere auf dem Weg nach Downtown Lausanne (was trotz allem eine Reise von guten 3/4h ist).

Wodurch zeichnen sich echte Schweizer aus?


Woran man wahre Schweizer erkennt: Im Gegensatz zu Amerikanern (im Bild ist Angelo) nutzen sie nicht jede Möglichkeit, die sich bietet, um ein "Gruppenfoto mit Kuh" zu schiessen... :-)

Donnerstag, November 18, 2004

Outreach - Song

Gestern haben wir damit begonnen, einen eigenen Einsatz-Song zu komponieren. Es ist wirklich toll, weil wir so viele verschiedene tolle Talente haben. Es wird voraussichtlich einen englischen Refrain geben und dann Strophen jeder Sprache, die in unserem Team gesprochen wird: Also Koreanisch, Afrikaans, Schwedisch, Twi (afrikanisch), Englisch und Schwiizerdütsch!
Nach dieser Sprachenvielfalt schwebt uns eine 'Bridge' (ein Zwischenteil) in Suaheli vor, der hauptsächlich gesprochenen afrikanischen Sprache, bevor durch ein 'Breakdown' (wie ich aufgeklärt worden bin, der "krasse" Übergang von Melodie in Rhythmus ;-) ...) der Rapteil eingeleitet wird. Mich wird man aber leiderleiderleider ;-) nicht rappen hören, dafür haben wir zwei andere Profis im Team (Rick und Benjie). Aber auch wenn wir mit dem konkreten Song noch nicht viel weiter sind ;-), so hat das Vorbereiten bis jetzt doch schon ausserordentlich Spass gemacht. Das ist ja auch schon etwas... :-)

Samstag, November 13, 2004

Local Outreach in Vevey

Samstagmorgen, es schneit einen feuchten Schneeregen, doch es ist eiskalt. Nicht gerade das motivierendste Wetter für einen Openair-Einsatz auf dem Marktplatz in Vevey. Doch genau das haben wir vor - wir, das sind ca. acht DTS-Schüler und das afrikanische Team.
Wir machen uns also trotz dem eisigen Wetter auf den Weg - ausgerüstet mit einer Lautsprecheranlage (für die wir die offizielle Genehmigung erhalten hatten!), unseren wärmsten Kleidern, bester Laune und voller gespannter Erwartung... mit Schweizern auf der Strasse über Jesus reden? - IST DAS MÖGLICH???

Es ist. Und ich bin so froh, war ich dabei. Nicht nur, dass das Wetter drastisch besserte, der blaue Himmel hervorkam und wir unsere warmen Jacken schnell wieder ausziehen konnten - es hat mich tief beeindruckt, wie natürlich man über den Glauben reden kann. Die Afrikaner haben Lieder verschiedenster Stilrichtungen gesungen, getanzt und dazwischen haben einige erzählt, wie sie zu Jesus Christus gefunden haben - und wie er ihr Leben verändert hat. Schnell haben sich einige Zuschauer versammelt, und einige waren auch bereit, sich ein wenig zu unterhalten. Warum sind wir Europäer so verklemmt, wenn es darum geht, über das zu reden, was uns im Leben am allerwichtigsten ist? - Weshalb wollen wir Menschen, denen wir begegnen, allerhöchstens mit Smalltalk abspeisen? - Warum machen wir Jesus zu etwasem, dass er nicht ist; nämlich zu einem abgehobenen, ausschliesslich spirituellem Thema für Kirchgänger am Sonntag - wo er doch einer der bodenständigsten Menschen war? - Und wenn wir damit übereinstimmen, dass er am meisten am Alltagsleben interessiert ist: Warum reden wir dann in den normalsten Situationen nicht über ihn?

- Jaja, ich weiss: Wir wollen den Menschen nicht auf die Füsse treten. Das ist auch meine Lieblingsausrede - aber so weit greift sie nicht. Es geht ja nicht darum, Menschen gegen ihren Willen festzuhalten und sie dazu zu zwingen, uns zuzuhören. Ja, es ist wesentlich, dass wir ihre freie Wahl respektieren - ob sie nun zu einem Gespräch bereit sind oder nicht. So hat es uns Jesus aufgetragen. Aber wir gehen in unserer Haltung weiter: Wir versuchen nicht einmal, über den Glauben zu reden! ... liegt es nicht im Grunde genommen daran, dass wir Angst haben, abgewiesen zu werden?

Also ich muss in dieser Hinsicht noch viel lernen - Jesus hat alles Mögliche und Unmögliche für jeden einzelnen von uns getan; es gibt wirklich keinen einzigen rationalen Grund, über seine Botschaft beschämt zu sein. Selbst dann nicht, wenn jemand nicht daran interessiert ist!

Freitag, November 12, 2004

Afrika-Team

Am 4.November erreichte ein südafrikanisches DTS-Team die Base hier in Lausanne. Dabei handelt es sich um ca.29 junge Leute, die in Worcester (Südafrika) ihr DTS gemacht haben. Sie sind also jetzt quasi in der zweiten Hälfte des DTS', im Auslandeinsatz.
Nachdem sie ihre 'Lecture Phase' abgeschlossen hatten, kamen sie nach Europa für den Einsatz. Zuerst gingen sie nach England, und kamen daraufhin in die Schweiz. Hier in Lausanne werden sie vor allem Kirchen besuchen, Evangelisationsveranstaltungen halten (wo sie den Leuten von Jesus Christus erzählen und seiner Bedeutung für die Welt) und für die Schweiz beten.

Ich bin ziemlich begeistert darüber, dass sie hierher kommen. Es ist zwar jetzt noch überfüllter hier und noch lauter, aber auch noch lebendiger. Und ganz besonders wertvoll finde ich es, dass es Afrikaner sind, die wegen der Botschaft von Jesus Christus nach Europa kommen. Viele Europäer sind in alle Welt gegangen und haben mitgeholfen, die Liebe und Wichtigkeit von Jesus mit anderen Völkern zu teilen. Aber je länger je mehr haben wir in Europa das Wichtigste im Christentum aus den Augen verloren. Die Kirchen werden immer leerer - all die wunderbaren antiken Gebäude werden oft nur noch als historische Stätten besichtigt, und nicht zu ihrem ursprünglichen Zweck: Gott zu begegnen. Wir haben das Christentum zu einer religiösen Sache gemacht, einer Lebenseinstellung, einer Philosophie, einer Freizeitbeschäftigung. Wir haben vergessen, dass es beim Christentum primär um eine Beziehung geht; dass es eigentlich keine komplizierte Sache ist.

Das afrikanische Team steht auch dafür, dass wir alle voneinander lernen können. Drittweltländer haben nicht nur zu empfangen, Erstweltländer nicht nur zu lehren. Wir können alle voneinander profitieren. Ist das nicht wunderbar?

Donnerstag, November 11, 2004


Von Anfang an konnte man die Anwesenheit des afrikanischen Team deutlich an der Veränderung des Lautstärkepegels wahrnehmen ;-)

Samstag, November 06, 2004

Zimmer 306



Das ist also unser "Room 306" - mit einer Zimmerordnung, die auf einer Skala von 0 bis 10 acht Punkte wert war!
(draufklicken vergrössert das Bild)

Freitag, November 05, 2004


Zimmer 306 bei der ersten und bisher auch leider einzigen "Room Night".
(v.l.n.r): Sarah, Judy, ich, Molly, Liza, Victoria

Mein Outreach-Team (von links nach rechts): Rick, Genevieve, ich, Grace, Daisy (Laura Butterworth), Elin, Emily, Matt, Benjie

Outreach Teams enthüllt!!!

Endlich ist es offiziell! Mein Einsatzort ist...
UGANDA undKENIA
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Ich bin so froh, dass wir endlich darüber reden können (und im Internet Informationen sammeln können, ohne dass die anderen am Bildschirm den Einsatzort ablesen können...)!
Und ein gutes Team haben wir auch:
_ Genevieve (Südafrika, spricht als einzige der Schule auch Schweizerdeutsch! Genial, dass wir zusammen sind!)
_ Grace (USA, California, Verfasserin meines Lieblingstextes über die Bhong-Sisters)
_ Benjie (Ghana, ist jetzt auch mein Kleingruppenleiter)
_ Emily Henning (USA, Georgia, will später Missionarin in Ghana werden)
_ Elin Pelmir (Schweden, einzige andere europäische Teilnehmerin im DTS...)
_ Matt Schipper (Kanada, seit seinem Zitat betreffend Schweizer Armee euch allen bekannt)
_ Laura Butterworth (USA, Colorado, mit noch 17 Jahren die jüngste Teilnehmerin)
_ Rick Lee (USA, Virginia, macht die coolsten Videofilme! Wir werden guuuut dokumentiert sein!)
_ Michèle (Schweiz, ist hoffentlich den meisten von euch ein Begriff...)
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Ein bisschen gemischt sind die Gefühle jedoch trotzdem. Denn genauso wie ich mich über die Leute in meinem Team freue, bin ich traurig, dass ich so vielen lieben Menschen schon so bald wieder 'Tschüss' sagen muss.
Es ist wirklich komisch, Leute kennen zu lernen und unbewusst bei jedem zu denken, dass man die nächsten 6 Monate zusammen verbringen wird - und wenn man sich nach einem Monat so ungefähr kennt, muss man sich schon fast wieder verabschieden. Ich hoffe wirklich, dass wir den Kontakt behalten können.

Chinesische Schriftzeichen erzählen die Bibel...

Habt ihr gewusst, dass viele chinesische Schriftzeichen Geschichten aus der Bibel erzählen? - Es ist wirklich unglaublich... Ein chinesisches Zeichen ist ja aus vielen anderen, kleineren Zeichen zusammengesetzt. Und wenn man nun die Kombination betrachtet, durch die einzelne Worte gebildet werden, ergeben sich sehr interessante Zusammenhänge. Interessiert?

- Wir haben in der letzten Zeit einige der Schriftzeichen angeschaut, und jetzt habe ich auf dem Internet eine wirklich interessante Seite gefunden: (Flash-Player benötigt)
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http://www.wbschool.org/chinesecharacters.htm

Dienstag, November 02, 2004

Präsidentschaftswahlen in den USA

Heute ist 'election day' in den USA und es ist eine spezielle Erfahrung, diesen mit so vielen Amerikanern zu erleben. Besonders, weil die meisten aus einem Pro-Bush Hintergrund kommen währenddem hier in Europa -soweit ich das mitbekomme- die Mehrheit lieber Kerry als Präsidenten sehen würde.
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Heute Morgen haben wir in der Fürbitte für diese Wahlen gebetet und es hat mich wirklich sehr beeindruckt. Wir haben nicht für unsere eigenen Vorstellungen vom idealen Ausgang gebetet, sondern dass Gottes Wille geschehe und dass er den Gewinner segnen werde und ihm Weisheit schenke, dass die Verlierer das Resultat akzeptieren können und bereit sind, konstruktiv an der Zukunft mitzuarbeiten und dass die unterschiedlichen politischen Einstellung die Bevölkerung nicht spalten kann. Auch, dass die Medien objektive und wahrheitsgetreue Informationen verbreiten.
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Im Vorfeld war ich nicht allzu interessiert an dieser Wahl, aber irgendwie habe ich heute realisiert, dass wir Nichtamerikaner auch einige Verantwortung haben - wir sollten für unsere Mitmenschen beten. Wir sollten uns bewusst werden, dass es Sünde ist, zu verurteilen - keine Menschen, und erst recht nicht eine ganze Nation!
Wie oft reagieren wir auf amerikanische Einflüsse mit Anti-Amerikanismus und baden uns förmlich in Überlegenheitsgefühlen... Es scheint mir, als sei das ziemlich salonfähig hierzulande.
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Tja,... auf jeden Fall habe ich heute etwas wichtiges gelernt. Erstens, dass wir uns noch schneller zum Richter erheben als mir bewusst war und zweitens, dass wir viel mehr füreinander beten sollen. In diesem Sinne bitte ich euch deshalb, mit mir für Amerika zu beten.

Montag, November 01, 2004

Outreach-Teams noch unbekannt

Leiderleiderleiderleider wurden die Einsatz-Teams noch nicht bekannt gegeben. Es wird immer schwieriger, nicht darüber zu reden... aber ich verstehe, dass es wichtig ist. Aber wenn ihr dafür beten würdet, dass alle Gottes Stimme hören und sich möglichst schnell definitiv entscheiden können, dann wäre ich SEHR froh!