Mittwoch, September 27, 2006

Kwan

edit: Wir haben das Visum!!!!

Ich widme diesen Eintrag einer meiner besten Freundinnen. Miss Thanthip Kheinchanad, besser bekannt unter dem Namen Kwan. Vor mehr als 43 Monaten zum letzten Mal gesehen, sind die Erinnerungen noch so lebendig wie je zuvor:
  • Wir waren im Geografieunterricht bei Karl Vogel, als es schüchtern an der Türe klopfte. Eine bildhübsche Thailänderin betrat den Raum und stellte sich vor. Leider verstanden wir kein einziges Wort und rätselten den Rest der Stunde, wie wir eine Kollegin mit Namen "Thanthip Khianchanad Nik Nem Kwan" ansprechen sollten. Erst viel später ging mir auf, dass Nik Nem nicht Vornamen Nr. 3 und 4 waren, sondern "nickname" bedeutete. 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5
  • An der Melodie für "Khianchanad" habe ich dann etwa sieben Monate gefeilt.
  • Tagateen/Heugümper war das erste Juwel in meinem Thailändisch-Wortschatz. Hier, bei uns, im Garten, erstanden. Tagateen tschompuu pag quang – erinnerst du dich noch?!
  • Was mich wohl am meisten verwirrte, war der Satz: "Aha! – Ich habe eine Frage." :)
  • Skiferien in Adelboden. Kwan fährt Ski. Zum ersten Mal. Und überzeugt ihre Skilehrer (sprich: Patrick, Miriam und mich) so sehr, dass wir es auf den grossen Bügellift hinten an der Engstligenalp wagen. Hätten wir doch nur die steilere, rote Piste genommen!!
    Langsam wird es dunkel; die letzte Seilbahn ins Tal kommt bedrohlich näher. Wir stehen immer noch auf der Traverse. Einfach nur vorwärts; bitte.. Niemand kann mehr. Niemand. Innerlich wäge ich ab: einmal schubsen – zwei Meter gewonnen......
  • Deutschlektionen: Von der Klasse verhasst, von Kwan geliebt. In den ereignislosen Stunden finden Schiff-Versenkungs-Duelle statt, Geheimbotschaften im thailändischen Alphabet kursieren durch die Bänke, und sogar Mr Fisch höchstpersönlich lernt "Sawadee cha!" sagen – wenn er nur wüsste, dass ihm Kwan statt dem gewünschten Fluchwort eine weibliche Begrüssung angedreht hat... :)
  • Nie mehr habe ich einen so spannenden Dictionnaire wie den unseren gefunden. Schulstunde um Schulstunde wurde durch Ratespiele erheitert: Ich suchte mir ein Wort aus und las so oft die phonetische Aussprache vor, bis Kwan den Sinn erriet. Darf ich sagen, dass du grottenschlecht warst?! :) :) 5555 Ich habe mir soooo viel Mühe gegeben, und bin heute noch TODsicher, dass ich mindestens dreimal EXAKT die richtige Melodie getroffen habe. :)
  • Tränen, Gespräche, Probleme: es ist mir eine Ehre, dich kennen zu dürfen.
  • Lachen, Schneeballschlachten, Unterhaltungen: du machst mein Leben schöner.
  • Nationenfest, Gugik, Überraschungsparty bei Hannes, Pouletsuppe am Thunersee, .......
Und dann kam der Tag des Abschieds. Oft frage ich mich, was ich dabei gedacht habe. Ich weiss es nicht. Aber das wir quer über den Globus diese Freundschaft behalten würden, dreieinhalb Jahre lang, das hätte ich mir wohl nicht gedacht. Du bist für mich ein lebendiger Beweis, dass Gott existiert und wie gut er ist. Viele der Wunder kennen nur wir beide. Aber ins Staunen versetzt hast du mich immer wieder. Welt, bitte sei dir bewusst, was für ein Schatz da auf dir lebt.

Morgen entscheidet der Schweizer Konsul in Bankok, ob du uns im Oktober besuchen kommst. Ich bin zuversichtlich, und freue mich von Herzen, dich dann endlich bald wieder zu sehen.

Das war jetzt ein kitschiger Eintrag, ich weiss. Wie auch immer, du verdienst einen. Kopf hoch, Prinzessin!

– En Schöne!

2 Kommentare:

Matt hat gesagt…

Oh mishy... Why do you post the good stuff here and make me use a trashy online translator? ;) Good to hear from you again...

ps. if you find a good swiss-german translator online let me know!

Dani hat gesagt…

WOW wunderbare geschichte...ich kenn dich zwar ned aber...hat mich berührt irgendwie...hat mich echt berührt...toll!

be blessed!